Instandhaltung und Modernisierung

Das Ziel eines FRACAS-Systems (Failure Reporting, Analysis, and Corrective Action System) besteht darin, die für die Sicherheit des Betriebs verantwortlichen Personen, das Wartungsteam und generell alle an der Anlage Beteiligten schnell und flexibel über alle während des Betriebs und der Wartung der Anlage festgestellten Fehler oder Mängel und deren mögliche Ursachen zu informieren.  

Dies geschieht durch die laufende Überwachung des Betriebsverhaltens, die frühzeitige Erkennung und Behebung von Schwachstellen und Fehlern, die Optimierung des Gesamtsystems (Produktionsqualität, Fehleroffenbarung, etc.) und die Validierung von Systemanforderungen. Falls erforderlich, werden Massnahmen eingeleitet und deren Wirksamkeit laufend verifiziert. 

Enotrac unterstützt die Kunden bei der Definition und Einführung des FRACAS-Prozesses sowie bei der Erfassung und Sicherstellung der notwendigen Grundlagendaten. Mit geeigneten Analyseverfahren können Diagnose- und Betriebsdaten interpretiert sowie Visualisierungen und Auswertungen erstellt werden. Auch die Anforderungen werden im Rahmen des FRACAS-Prozesses validiert. Das beinhaltet die Definition und Spezifikation von RAM-Kennzahlen sowie deren Aufzeichnung und Auswertung. Zudem können die Enotrac-Experten verifizieren, ob die umgesetzten Optimierungsmassnahmen greifen. Dabei werden Schwachstellen erkannt und eliminiert. 

Enotrac bietet Kunden kompetente Unterstützung bei der Erstellung und Beurteilung von Zustandsanalysen ihrer Gewerke. Die Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit und das Erfüllen aktueller Anforderungen hat viele Aspekte. Im technischen Bereich erhält der Betreiber durch entsprechende Messungen sicherheitsrelevante Informationen zu Alterung und Verschleiss einer Anlage. 

Die Konformität mit Vorschriften und Normen, also der Stand der Technik, ist ein weiterer Gegenstand der Analyse. 

Doch auch in kommerzieller Hinsicht bringt eine Zustandsanalyse wichtigen Mehrwert für das Unternehmen. Festgestellt werden der Anlagenwert und der Restwert, aber auch die Abschreibungen und die verbleibende Nutzungsdauer der Anlage und ihrer Komponenten. Zu diesen Faktoren zählt auch die Obsoleszenz, also die Nichtverfügbarkeit etwa von Ersatzmaterial, das bei korrektiver oder präventiver Instandhaltung eingesetzt werden müsste, das aber beim Lieferanten oder am Lager nicht mehr beziehbar ist. Auf Basis all dieser Informationen kann so die Restlebensdauer einer Anlage festgestellt und der allfällige Erneuerungs- und Instandhaltungsaufwand geplant werden.  

Enotrac verfügt über umfangreiches Hintergrundwissen zur Erstellung dieser wichtigen Zustandsanalysen. Sie sind die Basis für Expertisen, Empfehlungen zur weiteren Nutzung oder Erneuerung von Anlagen sowie für entsprechende Konzepte. Auch bei ihren Beschaffungsentscheidungen möchten Kunden vorher oft eine Zweitmeinung eines Experten einholen. Enotrac kann diese Zweitmeinung aufgrund seiner umfangreichen Expertise mittels Zustandsanalysen abgeben. 

«Mid-Life Refurbishments» sind eine interessante Möglichkeit, die Lebensdauer, die Verfügbarkeit und die Sicherheit sowie den Komfort von Schienenfahrzeugen zu erhöhen. Sie bilden somit eine attraktive, nachhaltige Alternative zu Neubeschaffungen. Im Zuge solcher Modernisierungen werden defekte Teile erneuert, obsolete Komponenten oder Systeme ersetzt sowie neue Kundenanforderungen und/oder normative Vorgaben umgesetzt. 

Enotrac verfügt über umfassende und detaillierte State-of-the-art Kenntnisse in der Fahrzeugtechnik, um Projekte zur Instandhaltung und Modernisierung gesamthaft zu leiten und zu koordinieren. Mit ihrer technischen Expertise begleiten die Enotrac-Experten aber auch über den gesamten Projektlebenszyklus, von der ersten Bestandsaufnahme und Bedarfsklärung über das Detailengineering bis zur Wiederzulassung der modernisierten Fahrzeuge. 

Mit der Lebenszykluskostenrechnung oder Life-Cycle-Costing (LCC) wird die Entwicklung eines Produktes über den gesamten Produktlebenszyklus betrachtet. 

Enotrac erstellt LCC-Analysen sowohl für Neubauten wie auch für Umbauten. Im Rahmen dieser Analysen werden die massgebenden Kostentreiber identifiziert und mittels Sensitivitätsanalysen deren Einfluss auf die Gesamtkosten eruiert. Zur Optimierung von Betriebs- und Instandhaltungskosten kommen auch TCO-Modelle (Total Cost of Ownership) zum Einsatz.  

Enotrac unterstützt Kunden auch bei der Evaluation von Angeboten hinsichtlich LCC und erstellt im Rahmen von Beschaffungsverfahren die nötigen Vorgaben für Anbieter zu den Angaben der LCC-Kosten und der RAM-Kennzahlen.  

Wartung und Instandhaltung sind entscheidende Faktoren, um die Sicherheit im Eisenbahnverkehr zu gewährleisten. Deshalb gibt es dazu umfangreiche gesetzliche Regelungen.  

Enotrac unterstützt und berät Firmen, welche ihr Instandhaltungsmanagementsystem für das Rollmaterial auf die Vorgaben der Verordnung (EU) 2019/779 (ECM-Verordnung) ausrichten wollen. Dabei werden die vorhandenen Prozesse mit allen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten, das Instandhaltungsregelwerk mit den Anschlussdokumenten sowie der Ausbildungsstand der betroffenen Mitarbeitenden berücksichtigt. 

Hinsichtlich der Erfüllung der ECM-Verordnung werden von den Enotrac-Experten vorhandene Lücken ermittelt und Vorschläge zur Umsetzung erarbeitet. Ziel ist, dass sich die Unternehmung nach der Umsetzung der Vorschläge als ECM zertifizieren lassen kann oder eine entsprechende Konformitätserklärung erhält. 

Wirtschaftlichkeit und Effizienz, die Erfüllung von regulatorischen Bestimmungen wie etwa der ECM-Verordnung oder Vorgaben zur Arbeitssicherheit und technische Anforderungen sind wichtige Rahmenbedingungen, um die Instandhaltung des Rollmaterials sicherzustellen. 

Enotrac unterstützt Kunden bei der Optimierung vorhandener Instandhaltungskonzepte und -prozesse. Dabei steht im Vordergrund, Prozesse zu analysieren und Optimierungsvorschläge auszuarbeiten. 

Neben den eigentlichen Ablaufprozessen beim ECM-Management, der Instandhaltungsentwicklung, dem Flottenmanagement und bei der Instandhaltungserbringung werden insbesondere die Schnittstellen innerhalb der Unternehmen betrachtet. Dazu gehören unter anderem Material & Logistik, Beschaffungsprozesse, Make-or-buy-Entscheidungen, Finanzen und Werteflüsse, Auftragszeiterfassung oder Lean Management. 

Eine vorhersagende / vorausschauende Instandhaltung (=Predictive Maintenance) erlaubt Bahnbetreibern, den Betriebs- und Unterhaltsaufwand von grossen Anlageninvestitionen zu optimieren. Die Basis dafür bilden einerseits Betriebs- und Diagnosedaten sowie Instandhaltungsinformationen, andererseits entsprechende Auswertungssoftware und Algorithmen. 

Enotrac pflegt für Projekte im Rahmen der Predictive Maintenance Partnerschaften mit spezialisierten IT-Unternehmen. Diese erbringen mit umfassendem Methodenwissen von Embedded Systems bis Cloud Computing den Teil Software und Systems Engineering. Enotrac hingegen verfügt über langjährige Praxiserfahrung in der Technik und den Instandhaltungsprozessen von Bahnfahrzeugen und ist zuständig für den Bereich Bahntechnik. In enger Zusammenarbeit entstehen so Lösungen, welche es dem Kunden erlauben, die vorhersagende Instandhaltung für kritische Komponenten einzuführen und anzuwenden. Berücksichtigt wird dabei immer auch der Faktor Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit. 

So ist es oftmals mit geringem Aufwand möglich, Abläufe in der Instandhaltung auf der Basis bereits vorhandener Diagnose- oder Prozessdaten zu optimieren, beispielsweise durch automatische Erkennung und Alarmierung mittels einem Defect Detection Tool. Enotrac strebt deshalb stets ein schrittweises Vorgehen an, um mit möglichst geringem Initialaufwand rasch Verbesserungen in der Instandhaltung erzielen zu können. Zudem können der Kunde und seine Prozesslandschaft so besser einbezogen werden.