Im Rahmen der Baustellenlogistik an den Ausgangspunkten Holligen und Weissenbühl befinden sich die Dienstfahrzeuge der BLS mit dem Zugsicherungssystem jeweils am Ende des Zuges. Dadurch haben die Lokführerinnen und Lokführer keine direkte Sicht auf Signale und Fahrbahn und die Fahrinformationen muss jeweils von einer Begleitperson übermittelt werden. Gemäss den Fahrdienstvorschriften (FDV) ist das indirekte Führen von Zügen nur mit einer Bewilligung der Infrastrukturbetreiberin (ISB) oder im Störungsfall zulässig. Ziel dieses Projekts ist es eine begründete Ausnahmebewilligung zu erwirken. Die umfassende Risikoanalyse von Enotrac bildet dabei einen zentralen Bestandteil der Ausnahmegenehmigung.
Über das Projekt
Der Bereich rund um Fischermätteli, Weissenbühl und Weyermannshaus stellt einen zentralen Knotenpunkt für den Bahnbetrieb im Netz der SBB und BLS dar. Die Kombination aus hoher Verkehrsdichte, limitierten Gleiskapazitäten sowie zahlreichen Bahnübergängen, Signalen und Weichen führt, insbesondere während der Hauptverkehrszeiten, zu anspruchsvollen betrieblichen Rahmenbedingungen.
Im Zuge der Bauarbeiten werden Dienstfahrzeuge über die Logistikstandorte Holligen oder Weissenbühl eingesetzt. Diese befinden sich mit ihrem Zugsicherungssystem jeweils am Ende des Zuges, was ein indirektes Führen der Züge erforderlich macht. Eine Umfahrung dieser Strecke würde einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand von 40 bis 60 Minuten verursachen. Ein Aufwand, der aufgrund der engen Fahrplantrassen in diesem stark frequentierten Abschnitt kaum realisierbar ist.
Das indirekte Führen von Zügen ist erforderlich, wenn sich das führende Fahrzeug am hinteren Ende des Zuges befindet und die Lokfüherinnen und Lokführer somit keine direkte Sicht auf Signale oder die Fahrbahn haben. In diesem Fall werden die notwendigen Fahrinformationen durch eine Begleitperson an der Zugspitze übermittelt.
Vor diesem Hintergrund wurde Enotrac von der BLS beauftragt, eine umfassende Risikoanalyse zum indirekten Führen von Zügen in diesem Streckenabschnitt durchzuführen.
Unser Beitrag
Unser Enotrac Team führte eine Reihe von wichtigen Arbeiten durch, beginnend mit der Erstellung einer Systemdefinition. Anschliessend wurde ein Risikoanalyse-Workshop durchgeführt, um potenzielle Risiken zu identifizieren und zu bewerten. Daraufhin erfolgte die Risikoabschätzung und die Definition risikomindernder Massnahmen, um die identifizierten Risiken zu minimieren. Abschliessend wurde ein Schlussbericht erstellt, der die Ergebnisse und Massnahmen zusammenfasste. Die Risikoanalysen wurden schliesslich dem ISB vorgestellt, um die erarbeiteten Erkenntnisse und Empfehlungen zu präsentieren.
Die wichtigsten Zahlen
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Kunde
BLS Netz AG
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Dauer
Seit Januar 2025
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Ort
Weissenbühl, Fischermätteli, Weyermannshaus; Schweiz
